Filme Digitalisieren
Filme digitalisieren ist ein kompliziertes Verfahren, das aus mehreren Phasen besteht. In der ersten Phase werden die Filme mit einem Filmabtaster oder Filmscanner Bild für Bild abgetastet. Zwischen den zwei Gerätetypen, dem Filmabtaster und dem Filmscanner, bestehen geringfügige Unterschiede in der Abtastgeschwindigkeit und der Bildauflösung. Bei einem Verfahren wird der zu digitalisierende Film an einem Bildsensor vorbeigeführt und von hinten mit einem Lichtpunkt zeilenweise beleuchtet. Dieses Verfahren wird als Lichtpunkt- oder Flying-Spot-Verfahren bezeichnet. Der Sensor detektiert die Helligkeits- und Farbunterschiede und erzeugt entsprechende Spannungen, die anschließend in der zweiten Phase digitalisiert werden.
Die zweite Phase ist die Digitalisierung. Die Helligkeits- und Farbsignale von jedem einzelnen Bildpunkt werden in einem A/D-Wandler, das ist ein Analog-Digitalwandler, in ein Digitalsignal gewandelt. Setzen wir beispielsweise eine Auflösung von 4.000 dpi an, dann ergibt das bei einem 16-mm-Schmalfilm mit einer effektiv nutzbaren Filmfläche von 10,3 mm x 7,5 mm, 1622 Bildpunkte für die Filmbreite und 1181 Bildpunkte für die Filmhöhe. Ein einzelnes Filmbild besteht danach aus fast 2 Millionen Bildpunkten. Hat ein einzelner Bildpunkt eine Auflösung von 24 Bits oder 3 Bytes, dann besteht ein Filmbild aus 6 Megabyte (MB). Wird ein solcher Film mit 24 Bildern pro Minute dargestellt, ergibt sich für eine Filmsekunde ein Datenvolumen von 144 MB. Schier unvorstellbar. Aus diesem Grund wird das Datenvolumen in der dritten Phase komprimiert.
Es gibt spezielle Kompressionsverfahren für Einzelbilder und Filme. Das bekannteste Verfahren für Filme ist MPEG. Mit MPEG kann die Datenmenge auf einige Prozent reduziert werden, ohne dass es der Betrachter merkt. In unserem Fall könnte die Datenmenge von 144 MB pro Sekunde auf etwa 5 MB reduziert werden.
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